Debrie Parvo L

Diese ursprünglich in Frankreich hergestellte aber in ganz Europa nachgebaute Kamera der Stummfilmzeit war komplett aus Metall gefertigt und darum sehr robust. Sie wurde durch eine Handkurbel angetrieben, mit deren Gebrauch die Kameraleute sehr vertraut sein mussten, um die jeweils gewünschte Filmgeschwindigkeit zu erreichen. Denn natürlich kannte der frühe Film schon Effekte wie Zeitlupe und Zeitraffer, die allein durch die Drehgeschwindigkeit erzielt werden konnten. Es war darum damals üblich, dass die Kameras Privateigentum der Kameraleute waren, das diese in- und auswendig kannten. Filmproduzenten engagierten also die Kameraleute mitsamt deren eigenen Geräten. Kameras wie die Debrie Parvo L waren zuverlässige ‚Arbeitspferde‘ und fast den ganzen Tag im Einsatz. Man findet deshalb nur noch selten funktionstüchtige Exemplare, die dann ein kleines Vermögen kosten. Das Exemplar im Marburger Kameramuseum wurde im zerlegten Zustand erworben, mit Hilfe des Fachbereichs Physik der Phillipps Universität restauriert und läuft heute wieder „wie am ersten Tag“.