Ernemann Modell A

Die Dresdner Firma Ernemann produzierte ihr Modell A seit 1908. Mit dieser durch eine Handkurbel angetriebenen Kamera wurden nahezu alle Filme aufgenommen, die zwischen 1910 und 1920 in Deutschland produziert wurden. Im Inneren des hölzernen Gehäuses befanden sich zwei ebenfalls hölzerne Filmkassetten. Von der einen wurde der unbelichtete Film ab- und in der zweiten nach der Belichtung wieder aufgespult. Das vereinfachte den sonst aufwendigen Filmwechsel enorm. An der Ernemann Modell A lässt sich auch sehr gut zeigen, wie die Belichtung und der Filmtransport vonstattengingen: eine kreisförmige Scheibe dreht sich zwischen Film und Objektiv. Wenn durch die Aussparung in dieser Scheibe Licht auf den Film fällt, wird belichtet, deckt die Scheibe das Objektiv ab, wird der Film transportiert. Die Ernemann Modell A ist ein begehrtes Sammlerobjekt und nur noch selten in funktionstüchtigem Zustand erhalten, da sie so intensiv genutzt wurde. Mit dem im Marburger Kameramuseum zugänglichen Modell könnte man jedoch noch heute Filme drehen.