Die französische Firma Pathé war ähnlich bekannt und vielseitig wie das amerikanische Unternehmen Kodak, nur etwas kleiner. 1921 führte Pathé ein ganz neues Filmformat ein, den 9,5mm-Film. Dabei befand sich die Perforation nicht mehr an den Seiten, sondern in der Mitte des Films, zwischen den Einzelbildern. Damit konnte man das schmale Filmband bis zum Rand belichten und erreichte so eine Bildqualität, die dem breiteren 16mm-Format nahezu entsprach. Natürlich brauchte man dann entsprechende Projektoren wie den Pathé Baby, der auch über die neue Transportmechanik verfügte. Anfangs nur für den Heimkinomarkt gedacht, auf dem dann viele der von Pathé mitproduzierten Kinofilme wie Fritz Langs „Die Nibelungen“, von 35mm auf 9,5mm umkopiert, für den privaten Gebrauch gekauft werden konnten. Pathé brachte jedoch auch bald sehr kleine Amateurfilmkameras für das 9,5mm-Format heraus, die, weil qualitativ besser als 8mm, sehr rasch sehr erfolgreich waren. Allerdings nutzte die Firma Kodak dann Ende der 1930er Jahre ihr Monopol bei der Filmherstellung aus, indem sie das eigentlich bessere 9,5mm-Filmmaterial aus dem Programm nahm.


