Diese Kamera war das französische Gegenstück zur deutschen Arriflex und hatte, wie der Name schon sagt, ebenfalls einen Reflexsucher. Ihre Besonderheit war, dass mit ihr sowohl 16mm- als auch 35mm-Filme aufgenommen werden konnten. Man brauchte nur das Bildfenster und die Filmkassette austauschen und konnte abwechselnd in beiden Formaten drehen. Die Éclair Cameflex hatte den Nachteil, dass kein Originalton verwendet werden konnte, weil das Geräusch der laufenden Kamera immer mit aufgenommen wurde. Das war z.B. für den Regisseur Jean-Luc Godard sehr ärgerlich, weil er bei seinem ersten Spielfilm „Außer Atem“ von 1959 den Schauspielern Jean-Paul Belmondo und Jean Seberg die Möglichkeit für improvisierte, also ‚lebendige‘ Dialoge gelassen hatte, die nun alle nachsynchronisiert werden mussten. Godard sorget darum in der Folgezeit für eine technische Weiterentwicklung der Kameras hin zu Modellen, die so leise liefen, dass solche Improvisationen direkt bei den Dreharbeiten möglich wurden.


