Stück für Stück.
Marburger Stadtgeschichte

„Welches Fundstück von heute gehört Ihrer Ansicht nach in ein Museum von morgen?“, war die Frage, die die Marburger*innen live im Rathaus beantworten konnten. Etwa 30 Objekte wurden fotografiert, Erzählungen aufgenommen, Hintergründe erforscht und Texte verfasst. Rund 20 Menschen haben Fundstücke gebracht und ihre Erinnerungen vor Publikum geteilt.

So ist die Ausstellung von persönlichen Einschätzungen bestimmt. Sie hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern erzählt Geschichte von Mensch zu Mensch.

Angestoßen wurde die Ausstellung vom berufsbegleitenden Studiengang „Schutz Europäischer Kulturgüter“ der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt a. O. Es ging darum, mit Bürger*innen über ein Sammlungskonzept für ein Museum der  Zukunft nachzudenken. Ein Kuratorium aus Expert*innen und Lai*innen begleitete das Vorhaben: Vertreten waren Stadtteilsozialarbeit, Blinden-Studienanstalt, Behindertenbeirat, Alten- und Sozialplanung, Ausländerbeirat, Kinder und Jugendliche,  das Museum für Kunst und Kulturgeschichte, die Landesdenkmalpflege und die Universitären Sammlungen.

Rundgang durch das Museum

#WIRSINDMARBURG

Manche sagen, Marburg sei bunt. Marburg ist rot, eilt es der Stadt voraus; Marburg war auch braun, erwidern andere. „Marburg ist die Stadt der kurzen Wege“, loben Einheimische. Und Reisende stöhnen über die Treppen. Verantwortlich dafür sind zwei Höhenzüge: der Marburger Rücken und die Lahnberge. Vom Lahntal zum Landgrafenschloss müssen 109 Höhenmeter und etwa 400 Stufen überwunden werden. Am Fuße dieses Berges wirkte die Heilige Elisabeth im 13. Jahrhundert. 

Über ihrem Grab wird ab 1235 eine Kirche errichtet, die bis heute erhalten ist. Rund 600 Jahre später um 1800 kommen die Brüder Grimm an die älteste protestantische Universität, die bereits seit 1527 besteht. Auch Frauen wie  Caroline Schelling gehören zum Kreis, dem sich die Grimms in Marburg anschließen. Die dürfen allerdings nicht studieren. Das wird erst 100 Jahre später 1908/09 möglich.

Dafür erhalten elf Marburger Männer im 20. Jahrhundert einen  Nobelpreis; einer von ihnen ist Emil von Behring, der zusammen mit dem Japaner Shibasaburo Kitasato ein Heilmittel gegen Diphtherie entwickelt. Überhaupt ist es viel, was die Stadt in der jüngsten Geschichte bewegt: Kolonialismus,  Nationalsozialismus und Weltkriege, Abriss der Altbauten, Neubauten wie der Richtsberg, die Unigebäude auf den Lahnbergen, die Stadtautobahn, die 68er Bewegung und zahllose andere Ereignisse. Die Ausstellung Stück für Stück will beispielhaft und persönlich davon erzählen.

Schlossansichten

Das Marburger Landgrafenschloss thront wie ein Wahrzeichen hoch über der Stadt. Seine Gründung geht auf das späte 10. und frühe 11. Jahrhundert zurück. Im 13. Jahrhundert entsteht die weithin sichtbare Schlosskapelle. Wie beeindruckend dies für manche Reisende ist, beweisen all die Souvenirs...

IMPRESSUM

Konzept, Idee und Umsetzung des Sammlungskonzepts
Lisa Bingenheimer (SEK)
Julia Brandt (SEK)
Ruth Fischer (SEK)
SEK - Studiengang „Schutz Europäischer Kulturgüter“
der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt a.O.

Projektleitung & Projektsteuerung
Rebekka Gilbert
Monika Bunk
Fachdienst Kultur, Universitätsstadt Marburg

Ausstellung & Texte
Dr. Christoph Becker
Monika Bunk
Ruth Fischer
Celica Fitz
Rebekka Gilbert
Lena Naranjo Arcos
Ludwig Pranschke
Hannah Reynolds Bezujien
Dr. Bianca Weyers
Sabine Preisler,
Städtische Publikationen

Lektorat
Heike Döhn

Film & Medientechnik
Thomas Rösser, Streiflicht Produktion

Objektfotos
Ingo Becker, undenkbar photography

Fotografien
Jan Bosch
Monika Bunk
Artur Dinnebier
Markus Farnung
Henrik Isenberg
Georg Kronenberg
Kurt Kuball
Renate Reddemann
Mattis Weber

Grafik & Layout
GOLDfisch Art GmbH

Plakat & Logo
Gestaltung: Timo Rödiger (tiro-design)
Foto und Hintergrund: Sebastian Schollmeyer (Zapvista)

Ausstellungdesign & -bau
GOLDfisch ART GmbH

Beratung Konzeptentwicklung
Dr. Lorraine Bluche, Kompetenzstelle DeKolonisierung,
Stiftung Stadtmuseum Berlin

Beratung Kulturwissenschaftliche Fakultät - Europa-Universität Viadrina / EUV
Dr. Magdalena Abraham-Diefenbach
Prof. Dr. Izabella Parowicz
Prof. Dr. P. Paul Zalewski

Kuratorium
Antonin Bau (Kinder- und Jugendparlament, Carl-Strehl-Schule),
Monika Bunk (Runder Tisch der Religionen),
Sylvie Cloutier (Ausländerbeirat),
Dr. Heinrich Grebe (Altenplanung), 
Magdalena Hescher (Kinder- und Jugendparlament, Gymnasium Philippinum),
Samira Idrisu (Museum für Kunst und Kulturgeschichte),
Stefanie Ingiulla (Behindertenbeirat),
Sven Mecke (Universitätssammlungen),
Monique Meier (Sozialplanung),
Dr. Thomas Rösser (Streiflicht Produktion),
Eveline Saal (Landesamt für Denkmalpflege),
Imke Troltenier (Blista e. V.),
Xin Zheng (Ausländerbeirat)

Leihgeber*innen
Sabine Bald
Jutta Becker
Ingo Becker
Nadine Bernshausen
Hannelore Blanke
Volker Blanke
Renate Buchenauer
Monika Bunk
Sylvie Cloutier
Go Cziba
Kirsten Dinnebier
Reinhold Drusel
Pia Gattinger
Thomas Gebauer
Harry Hecker
Monika Holzhausen
Karl-Heinz Kuhn
Ursula Mannschitz
Hartmut Möller
Roland Münzberg
Mirco Niebuhr
Tilmann Pfeiffer
Renate Reddemann
Bärbel und Jürgen Rösser
Kurt Schleicher
Dr. Thomas Spies
Eva und Joachim Teetz
Jürgen Vollmer
Xiaotian Tang

Fachdienst Kultur der Universitätsstadt Marburg
Oberbürgermeister & Kulturdezernent
Dr. Thomas Spies