Frauen & Ritter

Schutzhülle für den Elisabethschrein, Blick ins Innere

2. Hälfte des 13. Jh. | Eichenholz, Leinwand, gefasst

Sterne und Blumen schmücken den Schatz

Die Konstruktion aus Holzlatten mit darüber gespannter Leinendecke wurde in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts zum Schutz des Elisabethschreins gefertigt. Die mohnrot grundierten Wände sind auf der Außenseite mit Sternen- und auf der Innenseite mit Blumenornamenten verziert. Über einen Flaschenzug war es möglich, die Hülle auf und ab zu bewegen. An besonderen Feiertagen konnte der Schrein gezeigt werden, der sonst verborgen blieb.


Der Elisabethschrein diente nach seiner Fertigstellung im Jahr 1249 als Aufbewahrungsort für die als Reliquien verehrten Gebeine der thüringischen Landgräfin. Zunächst im Chor und ab Ende des 13. Jahrhunderts in der Sakristei der Elisabethkirche aufgestellt, wurde er zu einem beliebten Pilgerziel und die Stadt Marburg zum Mittelpunkt des Elisabethkultes. 1880 wurde die hölzerne Konstruktion durch ein Schutzgehäuse aus Glas ersetzt und fortan im Nordturm der Elisabethkirche gelagert. Dort fand sie 1926 Albrecht Kippenberger, der erste Leiter des Museums für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg, und nahm sie in die kulturhistorische Sammlung des Museums auf. Eine im 18. Jahrhundert durchgeführte Neubespannung aus Wachstuch ließ Kippenberger wieder entfernen, sodass heute die ursprüngliche Tapetenhaut der Schutzhülle zu sehen ist. (DB)

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